Veröffentlicht am Tote Rehkitze durch landwirtschaftliche Mäharbeiten

Landkreis Wittmund (ots) – Kriminalitätsgeschehen

Tote Rehkitze durch Landwirtschaftliche Mäharbeiten:

In der Nacht des 03. Juni 2017 wurden im Raum Wiesede und Wiesedermeer auf diversen Flächen der 2. Grünlandschnitt durchgeführt. Obwohl seit vielen Jahren von der Jägerschaft darauf hingewiesen wird, vor dem Mäheinsatz auf die Rehkitze zu achten, wurden die Mäharbeiten ohne vorherige Begehung der Flächen vorgenommen, obwohl der Bewirtschafter durch den örtlich zuständigen Jäger auf Rehkitze hingewiesen worden war. Die Folge war, dass mindestens 3 Rehkitze von den breiten Mähwerken erfasst und schwer verletzt wurden. Die Tiere starben qualvoll.

Gegen den Bewirtschafter der Flächen und auch gegen die Fahrzeugführer der Mähfahrzeuge wurde ein Ermittlungsverfahren wegen Tierquälerei eingeleitet. Die Polizei Wittmund weist in diesem Zusammenhang daraufhin, dass derartige Vorfälle keine Bagatellangelegenheiten sind und die Landwirte und Bewirtschafter nach dem Tierschutzgesetz in der Pflicht stehen, unnötige Schmerzen und Leiden der Tiere zu verhindern in dem die Mähflächen kurz vor dem Mähbeginn auf ruhendes Wild und Brutnester geprüft werden.

Mit der modernen Technik können die Mähfahrzeuge schneller fahren und auch entsprechend breitere Mähwerke einsetzen. Für das Wild sind diese Gefahren meist erst sehr spät erkennbar. Rehkitze bleiben still an ihrem Liegeplatz liegen, während die Ricke (Mutter) vor der drohenden Gefahr zunächst wegläuft. Die Rehkitze werden durch die Mähwerke förmlich zerhackt. Die schwer verletzten Tiere schreien erbarmungswürdig bis durch den Blutverlust und den Schock die Bewusstlosigkeit und der erlösende Tod eintritt.

In den letzten Jahren sind viele Landwirte dazu übergegangen und bitten die Jägerschaft um Begehung der Landflächen. Mit Erfolg! Leider gibt es immer noch Landwirte und Bewirtschafter von Flächen die einfach so mit der Maat beginnen. Die Jägerschaft bietet immer und auch gerne ihre Mithilfe an. Die Jäger gehen vor dem Beginn der Mäharbeiten mit ihren Hunden durch die Grasflächen. Durch den Geruch der Hunde werden die Rehe vergrämt. Die Ricken führen dann meistens erst in der Nacht die Kitze von den Flächen. Auch die Rehkitzsuchgruppe aus dem Raum Wiesede ist immer aktiv und hatte in den letzten Jahren sehr gute Erfolge und konnte viele Rehkitze vor dem qualvollen Tod zu bewahren.

Vorfälle dieser Art können immer wieder geschehen, aber es liegt in der Verantwortung der jeweiligen Bewirtschafter diese Vorfälle zu vermeiden.

Rückfragen bitte an: Polizeiinspektion Aurich/Wittmund

Pressestelle Inken Düpree Telefon: 04941 – 606 104