Veröffentlicht am Ihlower Forst – ein Politikum

Am 17.09.2019 wurde erneut im Kreisentwicklungsausschuss über die Einrichtung eines Naturschutzgebiets im „Ihlower Forst“ abgestimmt. Dies ist überaus erstaunlich, da bereits vor einem Jahr dieses Vorhaben von den Abgeordneten abgelehnt wurde und keine neuen Fakten bekannt geworden sind, warum eine erneute Abstimmug nötig sei. Die von Herrn Dr.Puchert vorgetragene Alternativlosigkeit der Einrichtung des Naturschutzgebietes wurde damals durch unser Gutachten wiederlegt. Mit 7 zu 6 Stimmen bei zwei Enthaltungen stimmten vornehmlich die SPD-Genossen für die Ausweisung als Naturschutzgebiet. Vor einem Jahr waren sie noch dagegen…

Am 25.09.19 um 16.00 Uhr tagt nun der Kreistag in der KVHS Aurich im Raum 101. Bei dieser Sitzung wird nun abschließend über das Schicksal des Ihlower Forstes entschieden.

Der „Ihlower Forst“ wird seit Jahrhunderten von Menschen betreten. Er ist in einem guten Zustand. Es herrscht Ordnung und Sauberkeit im Wald. Es gibt Bereiche die bewirtschaftet werden und einige Bereiche die der natürlichen Entwicklung überlassen werden. Darüber hinaus gibt es besondere Niederungsgebiete, denen natürlich ein besonderer Schutz zukommt.

Diese Belange werden nicht durch die „Nutzer“ wie Waldkindergarten, Besucher und Mitarbeiter des Kloster Ihlow oder Spaziergänger, Radfahrer und Reiter beeinträchtgt. Auch an stark besuchten Wochenenden sieht man kaum Menschen, die sich abseits der Wege und Nebenwege aufhalten. Zerstörung, Vandalismus oder Müll sind nicht festzustellen.

Außerdem bietet der „Ihlower Forst“ als einziger Wald für die Bevölkerung südwestlich von Aurich bis Emden die Möglichkeit den Naturraum Wald kennenzulernen. Dies ist besonders für unsere Kinder von unschätzbarem Wert, da sie nur so die Erfahrung für die Verantwortung und den richtigen Umgang mit der Natur erlernen können. Der bisherige Status des Landschaftsschutzgebietes reicht aus, um allen ökologischen Bedenken und Forderungen (auch seitens der EU) Rechnung zu tragen. Weshalb soll nun also ein Naturschutzgebiet auf Gedeih und Verderb und außerdem ohne große Öffentlichkeit eingeführt werden?

Die derzeitige Verfahrensweise, ein Naturschutzgebiet zu beschließen, ohne die Bürgerinnen und Bürger über die Konsequenzen adäquat zu unterrichten, leistet dem Politikverdruss Vorschub und kann nicht das Ziel der Parteien sein.

Naturschutz geht nur mit den Menschen!