Falknerei – immaterielles Kulturerbe der Menschheit

Die Falknerei ist das Abrichten & die Pflege eines Greifvogels sowie das Jagen mit ihm, die sogenannte  Beizjagd. Der Ausdruck Beizjagd ist aus dem althochdeutschen Verb „beizen“ = beißen (lassen) entstanden. Gejagt bzw. gebeizt wird auf das gesamte Beutespektrum der eingesetzten Greifvögel z. B. auf Gazelle, Wolf, Fuchs, Hase, Kaninchen, Taube, Fasan, …bird-854643

Es wird angenommen, dass es die Nomaden- und Jägervölker der Steppengebiete Asiens gewesen sind, die bereits vor etwa 4000 Jahren die faszinierenden Fähigkeiten von Falken, Habichten und Adlern in ihre Dienste stellten. Wahrscheinlich waren es die Hunnen, die die Beizjagd nach Europa brachten, wo sie bereits im fünften und sechsten Jahrhundert weit verbreitet war. Eine der ersten gesicherten Überlieferungen stammt aus der Zeit um 400 v. Chr., in der die Falknerei der Inder beschrieben wird.Falknerin_Persien

Zur Geschichte der Falknerei.

Auch heute noch hat die Beizjagd in Friesland eine wichtige Funktion. Als ökologische und lautlose Jagdart wird die Beizjagd zur Sicherung der Küstenschutzbauwerke eingesetzt, indem die Falkner die Wildkaninchen am Deich bejagen.

Die Falknerei wurde 2010 von der UNESCO für mehrere Länder in die weltweite repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit gemäß der UNESCO-Konvention zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes aufgenommen, und zwar für die Mongolei, Korea, Qatar, Saudi Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Syrien, Marokko, Spanien, Frankreich, Belgien und Tschechien, 2012 auch für Österreich und Ungarn. Für Deutschland steht sie seit 2014 auf der nationalen Liste.

Zitat des Ehrenvorsitzenden des Ordens Deutscher Falkoniere (ODF)  Gregor Klein

„Diese Aufnahme der Falknerei in die Sammlung immaterieller Kulturgüter ist ein großer Wurf für uns Falkner in Deutschland. Nach der von meinem Bruder und mir erwirkten Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts vom 05.11.1980, in der die Beizjagd als eine Erscheinungsform des Grundrechts auf freie Entfaltung der Persönlichkeit (Art. 2GG) bestätigt wird, haben wir nun eine weitere Absicherung für den Fortbestand der Falknerei.

Bleibt zu hoffen, dass sich die Naturschutzverbände endlich einem ehrlich gemeinten Dialog öffnen und denen in ihren Reihen, die ein Verbot der Falknerei seit Jahrzehnten mit gebetsmühlenartig vorgetragenen, jeder wissenschaftlichen Grundlage entbehrenden Argumenten fordern, die rote Karte zeigen.

Beizjagd kann niemals Hetzjagd sein! Durch die selektive Jagdweise der zur Jagd eingesetzten Vögel ist sie eine besonders ökologische Jagdweise, bei welcher der Beizvogel seinem natürlichen Beutetrieb folgt, wobei eine nur wenige Augenblicke körperlich mögliche maximale Anstrengung über Erfolg oder Misserfolg des Beuteflugs entscheidet. Alle diejenigen, die etwas anderes behaupten, erweisen sich damit als ignorant oder beratungsresistent.“

Weiterführende Informationen:

Deutscher Falkenorden – Bund für Falknerei, Greifvogelschutz
und Greifvogelkunde e.V.

ORDEN DEUTSCHER FALKONIERE (ODF)-  Bund der Falkner und Greifvogelfreunde e. V.

Verband Deutscher Falkner – Bund für Falknerei und Greifvogelschutz e.V.

Falknerei.de – das Internetportal der deutschen Falknerei