Veröffentlicht am Land soll Verklappung im Seevogelschutzgebiet neu prüfen: Borkum will klagen

Das Land Niedersachsen soll aufgefordert werden, die Genehmigungsfähigkeit zu prüfen

Borkum/Krummhörn – In

Zusammenhang mit der niederländischen Emsvertiefung hat die Stadt Borkum Widerspruch gegen Verklappungen im Naturschutz- und EU-Seevogelschutzgebiet „Borkum Riff” westlich von Borkum eingelegt. Zusätzlich werde man eine Klage anstreben, die auf einen Verklappungspunkt zwischen Borkum und Eemshaven abzielt („P1”). Das teilte der Umweltbeauftragte Jens Albrecht im Auftrag von Bürgermeister Georg Lübben mit.

Das Land Niedersachsen werde aufgefordert, die Genehmigungsfähigkeit von Verklappungen an der Stelle „P1” zu prüfen. Angrenzend an die Ruhezone des Nationalparks sollen unter anderem 1,26 Millionen Kubikmeter Klei, Lehm und Torf verklappt werden.

Diese Bodenarten seien vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) als problematisch eingestuft, führt Borkums Umweltbeauftragter an. Daher habe die Behörde noch 2014 gefordert, das Baggergut an Land zu entsorgen.

Die danach erfolgten naturschutzfachlichen Prüfungen, auf deren Basis der NLWKN dann doch seine Freigabe für die Verklappung erteilt habe, seien mangelhaft gewesen, kritisierte Albrecht. Derweil sind auch Greetsieler und Ditzumer Fischer wegen der Baggerarbeiten der Niederländer in Aufruhr. Sie sehen sich in der Existenz bedroht. Laut Johann Smid vom Krummhörner Arbeitskreis Emsmündung, hat Gerold Conradi (Greetsiel) das Wasser- und Schifffahrtsamt Emden sowie die Revierzentrale an der Knock eingeschaltet und wegen Verklappungen an der Stelle „P3” (Hubertgat) Anzeige erstattet. Dort befinden sich nach Aussage der Fischer die besten Krabbenbestände und letzten naturbelassenen Fischgründe in der Außenems.

Quelle: Ostfriesischer Kurier v. 29.11.16